WvW explains this year’s season
Conclusio
Why it ended, how it ended
Experten und Analysten sind bekanntlich ja dafür da, Jedermann am Anfang der Saison zu erklären wie diese laufen und ausgehen wird und vor allem auch warum – und am Ende der Saison dann wieder Jedermann zu erklären, wieso es doch ganz anders gekommen ist.
Hier mein Versuch einer Erklärung und Rechtfertigung:
Ich bin bekanntlich ein Verfechter der Theorie, dass der Draftday bereits zu 50% über Sein (zumindest oberes Playoff) oder Nichtsein (unteres Playoff) entscheidet. Die restlichen 50% setzen sich dann aus Verletzungspech (kommt bei Jedem ja mal vor), täglicher Beschäftigung mit der Materie (die Richtigen adden und droppen), der Auslosung (vor allem auch die konkreten Match Ups) und letztlich auch ein wenig Glück (zum Beispiel die Gruppenauslosung) zusammen.
Nun das war heuer und eigentlich auch schon letztes Jahr ein wenig anders als (zumindest von mir) erwartet. Schauen wir uns also die Faktoren des Erfolges und auch die Gründe des Versagens bei jedem Einzelnen mal genauer an und finden wir heraus ob diese Formel noch Gültigkeit hat oder neu berechnet werden muss.
Das White Babyface hatte im Draft mit Mixon, Chubb, Allen, Lockett, Chase, Kittle, Stafford und der Cardinals Defense ein ganz, ganz feines Näschen. Die beiden RBs lagen final am Platz 3 und 7 ihrer Zunft, die drei WRs auf 3, 13 und 14, Kittle ist No3 bei den TEs und Stafford immerhin siebentbester QB und die Cardinals No10 bei den Defenses. Das ist überragend und stützt eigentlich meine These vom Draftday Glück. Er konnte auch dem Verletzungspech weitgehend aus dem Weg gehen, abgesehen von einer Handvoll COV Versäumnissen und musste daher auch kaum adden und droppen, im Vergleich zu anderen. Und es passten bei ihm auch die Match Ups (Break Down Dritter mit 1.313,86 Gegenpunkte) und hatte enormes Glück bei der Gruppenzulosung mit (Romi, Patrik und mir, die ja bekanntlich auf den Endrängen 12, 10 und 9 landeten). Das konnte also nur im Champions Titel enden.
Die Chapelfield Wildcats starteten mit Ekeler, Mostert, Lindsey, Diggs, Lamb, Pitts, Rodgers und der Rams Defense in die Schlacht. Ekeler passte als No2 RB perfekt, der Rest der RBs just nowhere, die beiden WR auf 7 und 12, das ist gut, Pitts endet auf Platz 7 und Rodgers auf der 5 und die Rams Defense auf der 16! Also weniger das Material um einen Titel zu verteidigen. Sein Erfolgsrezept ist aber eher die „hire and fire“ Politik. Keiner macht mehr adds und drops als der Felix. Nicht immer erfolgreich, aber was soll`s bei unbegrenzter Anzahl – dann eben bye bye and next try. Von wirklichen season out Verletzungen blieb auch er weitgehend verschont; die Gesamtpunkteanzahl passte als Zweiter, die Match Ups (Break Down ebenso Zweiter und locker verkraftbare 1.311,35 Gegenpunkte) hätten für eine 9-5 Statistik besser sein können und auch die Gruppenzulosung hätte sogar noch schlimmer kommen können.
Alles in Allem ergibt das dann den Runner Up Pokal.
Unser Rock Star erwählte sich am Draftday Henry, Edwards-Helaire, als RBs, Woods, Moore, Chark als WRs plus TE Gesicki und (meinen – huch) Mahomes und die Colts Defense. Henry funktionierte immerhin eine halbe Saison (sogar noch Platz 12 in der Endabrechnung), Edwards-Helaire (Platz 36) nicht, Woods war schnell out, wie auch Chark und Moore landete nur auf Platz 20. Gesicki auf der 11, (mein – huch) Mahomes auf der 4 und die Colts noch auf Platz 5. Ein vielleicht guter Draft endete im Verletzungspech einiger Topperformer, die mit doch einigen adds und drops nur schwer zu kompensieren waren (kein Einziger seiner ursprünglichen 4 RBs war am Ende noch im Kader). Trotzdem erreichte er die over all viert meisten Gesamtpunkte und war auch Vierter im Break Down mit durchschnittlichen 1.339,41 Gegenpunkte – da passten die Match Ups wenigstens ganz gut.
Aber mehr als Platz 3 war am Ende auch nicht möglich.
Die Wapplers setzten am D-Day auf die RBs Kamara, Gaskin, Conner und Higgins, J.Jefferson als WRs und TE Hockenson, QB Lamar Jackson und die 49ers Defense. Davon funktionierten die RBs und WRs; Conner (No5), Kamara (No13) und J.Jefferson (No5) und Higgins (No15) bzw. Gaskin (No27) recht gut. Lamar Jackson und Hockenson als 15te und 14te bei den Es und QBs und die SF Defense als 11te weit weniger gut. Verletzungen und Ausfälle waren da, aber stets nur kurzfristig, sodass ihm der so verhasste Schritt des addens und droppens weitgehend erspart blieb, aber wie immer auch, Höheres verwehrte. Den Goldgriff aber machte er mit der Auslosung seiner Match Ups (lediglich 1.241,91 Gegenpunkte), denn sonst wäre der Gruppensieg (lt. NFL sogar der Regular Season Titel) und seine 10 – 4 Bilanz nicht erklärbar gewesen. Weil diese 1.317,12 Gesamtpunkte waren nur der siebtbeste Wert und selbst auch im Break Down wäre er am Ende nur Siebter gewesen. Glück das ihm dann in den Playoffs gänzlich verloren ging und am Ende bloß Rang 4 bedeutete.
Die Alabama Lamas überraschten am Draftday mit folgender Auswahl: Taylor, Gordon, Swift, Evans, Metcalf, Brady, Goedert und der Bucs Defense. Was eigentlich gar nicht spektakulär klingt, entpuppte sich als Volltreffer, vor allem Taylor als No1 RB (mit Abstand), Gordon und Swift immerhin noch auf der 18 und 24, die WR Evans und Metcalf endeten auf Position 8 und 9 und der ((ur)alte) Brady auf der 3 (Ich glaub´s ja nicht!), Goedert auf der 6 und die BucsDef auf der 7. Das musste zwangsweise den Topwert von 1.551,27 Gesamtpunkten ergeben. Aber wirklich beschissene Match Ups (1.472,29 Gegenpunkte – mit Abstand der Höchstwert) verhinderten ein weit besseres Gesamtergebnis als diese 7 -7 Bilanz in der Vorrunde. Vor allem in den Playoffs fehlten ihm die geeigneten Moves (add/drops) um dann noch durchzustarten und letztlich auch vor allem das berühmte Quäntchen Glück.
Denn sonst wäre noch deutlich mehr möglich gewesen in seiner ohnehin erstaunlichen Rookie Saison.
Die Fantastic Beasts drafteten zunächst die RBs Barkley, Harris und Dobbins, als WRs Thielen und Samuel, des weiteren Burrow und Hurts als QBs und TE Hooper und die Defense der Browns. Davon überzeugten lediglich Harris als Vierter bei den RBs und Burrow und Hurts als Sechster und Achter bei den QBs (von denen aber bekanntlich immer nur einer spielen darf). Der Rest war Schweigen: Barkley 32ster, Thielen 22ster, Hooper 24ster und Dobbins und Samuel waren Totalausfälle (schnell inactiv) für die nahezu ganze Saison. Wie kann man so ins obere Playoff kommen? Nun mit viel Glück in den Match Ups (nur 1.262,58 Gegenpunkte) und wenn man der zunehmenden Verletzungsmisere mit kaum adds und drops entgegenwirkt, kommt spätestens im oberen Playoff der Absturz auf Endrang Sechs.
Doch alles ist besser als noch ein Drache in der Laterne.
Für ConnysBest liefen in Runde 1 mal ein: Robinson, Gibson, D.Harris und Michel als RBs, Adams, Sutton und Gallup als ihre WRs und QB Wilson, TE Andrews und die Steelers Defense. Und die schafften immerhin den 10., 14., 22. und 24. Platz bei den RBs, Adams war viertbester WR und Andrews der allerbeste TE – nur Wilson als 16. und die Steelers Defense als nur 13beste Defense enttäuschten. Am Coaching lags auch nicht – Drittbeste! Verletzungen gabs auch kaum (doch bei Wilson und vor allem Gallup) und trotzdem ex aequo Letzte in der Breakdown Wertung mit nur mageren 1.236,68 Gesamtpunkten, aber Glück in den Match Ups (1.285,75 Gegenpunkte). Was so zu immerhin 6 – 8 Siegen reichte, aber leider nicht zum oberen Playoff. Immerhin noch zum Sieg und zur goldenen Ananas im unteren Playoff mit dem Punkteschnitt von 118,05 Punkten in den letzten drei Partien – Bestwert in den Playoffs aller zwölf Teams!
Besser spät als gar nicht.
Das Team of Donbio brachte am D-Day folgende Männer mit Heim: Cook, Drake, Davis, dazu Kupp, A.J.Brown, dann Allen als QB und TE Higbee und die Patriots Defense. Mit Allen und Kupp hatte er gleich zwei No1 Männer auf deren Positionen und mit der Pats Defense die zweitbeste an Bord; aber wenig Glück mit den restlichen Spielern (Cook 15ter und oft out, Drake 54ter, A.J. Brown 35ter, Higbee 20ter). Auch die Add/Drops gelangen ihm diesmal weniger (Davis und Henry früh verschenkt). An seinen Coaching Künsten lags auch nicht – immerhin Sechster von uns. Das war schon mal viel, viel schlimmer. Aber sehr wohl lag es an den Match Ups (1.408,73 Gegenpunkte und zweithöchster Wert und in der Breakdown Wertung wäre er damit sogar Fünfter gewesen) und der nicht leichten Gruppe mit Conny, Geri und Flo.
Also nicht alles war diesmal seine Schuld.
Die Golden Galaxies verstärkten sich mit Eliott und Fournette als RBs, mit den WRs Hopkins, Julio Jones und Cooks und Prescott, Gronkowski und den Saints als QB, TE und Defense. Und die schafften dann für Romi immerhin Platz 3 bei den Defenses, 6 und 8 bei den RBs, Platz 9 jeweils bei den QBs und TEs, aber nur 18 und 34 bei den WRs. Nicht gerade berauschend, auch wenn sie eher weniger über Verletzungen zu klagen hatte, dafür aber über ihre Match Ups (1.419,45 Gegenpunkte und somit zweithöchster Wert) – bei selbst nur erzielten 1.195,03 Punkten (zweitschwächster Wert). Das ergibt fast schon glückliche 4 Siege im Grundbewerb. Die Steigerung kam erst mit dem unteren Playoff und dem beherzten Eingreifen in den eigenen Kader und in summa summarum mehr Adds und Drops in diesen letzten drei Spielen, als in den 14 Spielen der Vorrunde.
Spät aber doch wurde so das Schlimmste verhindert und letztlich Platz 9 gesichert.
Die green white boys glaubten vorerst mit Aaron Jones, Carson, Singeltary bzw. Godwin, Golladay, Murray, Kelce und der Ravens Defense den Jackpot gelandet zu haben. Am Ende landeten die RBs auf 11 und 25 und im Krankenhaus, die beiden WR auf 16 und im Krankenhaus, Murry wenigstens auf der Zehn (trotz sechs Spiele im Lazarett), Kelce auf der Zwei und die Ravens auf der Fünfundzwanzig. Eine schlichte Katastrophe, die auch mit mal brauchbaren (Dallas Defense), meist aber eher unbrauchbaren (Heinike, Bourne, Freeman) Adds nicht kompensiert werden konnten. Die Match Ups waren auch wenig berauschend (1.403,28 Gegenpunkte – der viertschlechteste Wert) und selbst die nett gemeinte Gruppenzuteilung (Romi, Patrik und Dominik) konnte die Jungs in Grün nicht mehr retten. Viel früher hätte der Owner reagieren müssen und den lädierten Kader rundum erneuern müssen, die Hoffnung auf baldige Besserung (Q – a matchday decission) erfüllte sich fast nie. Einzig die rote Laterne wurde ihm wenigstens von wem anderen abgenommen. Danke dafür.
Die Fighting Illini engagierten Jakobs, Montgomery als RBs, Hill, Ridley und Aiyuk als WRs, dazu Herbert als QB, Tonyan als TE und die Bears Defense. Und das ging gründlich in die Hose. Die beiden RBs (ver)endeten auf den Plätzen 17 und 19. Die Bears auf der Sechs, wie auch der enttäuschende Hill, Aiyuk auf der 36 und Ridley schon bald am Friedhof, gleich neben Tonyan. Einzig Herbert als zweitbester QB gab Grund zur Freude. Also einiges an früh Verletzten, die nie ersetzt werden konnten – womit auch? Dazu katastrophales Coaching (letzter Platz) und ungute Match Ups (1.402,60 Gegenpunkte) und eine knüppelharte Vorrundengruppe mit Wolfgang (10-4), Felix (10 -4) und Andrea (8-6 Siegen). Da darf man auf 5 Siege in der Gruppenphase fast schon stolz sein. Und in den Playoffs klappten wenigstens die entscheidenden Spiele gegen die Golden Galaxies und die Woodquarter Bears.
Sodass Platz 11 am Ende fast schon versöhnlich ist.
Nun die Woodquarter Bears hatten sich am Draftday mit McCaffrey, Edwards, Henderson als RBs, Cooper, Claypool und McLaurin als WRs, QB Tannehill, TE Waller und der Bills Defense verstärkt. Allerdings mit McCaffrey hatte Patrik gerade 2 mal 2 Spiele eine Freude (Platz 52 am Ende) mit Edwards sogar einen salto nullo und mit Henderson einen RB an der 26. Stelle. Nicht besser die WR: McLaurin (No24), Cooper (No25) und Claypool (No41) oder sein QB Tannehill (No14) oder sein TE Waller (No18). Lediglich die Bills (No4) entsprachen seinen Erwartungen. Die sechs Siege und der zweite Platz in der Vorrundentabelle seiner Gruppe rührten noch aus den Tagen als McCaffrey noch gesund war. Ab dann gings nur mehr bergab. Kein add/drop half mehr diesen Niedergang zu stoppen. Auch nicht Top Coaching (2. Platz) und nicht die bekannt freundliche Vorgruppenzuordnung.
Der Vorjahrszweite stürzte ins Bodenlose und ab in die rote Laterne.
Was hat sich also so dramatisch verändert im Vergleich zu den Vorjahren?
Zum einen, dass wir mit 12 MitspielerInnen in der Liga gleich Zwei mehr haben, die kräftig am Restspielerreservoir knabbern. Was bedeutet, dass sich die Auswahl an Add und Drop Kandidaten eindeutig verringert hat und jeder Move im Kader um so mehr überlegt sein will. Trotzdem gibt es da Leute (Felix und Flo vor allem) die keine Hemmung haben, Woche für Woche, ungeachtet der eigenen Wochenpunkteausbeute zuzugreifen und damit auch sehr gute Erfahrungen machen (immerhin Platz 2 und 3 für die Beiden).
Zum anderen hat die Covid Situation in der Liga zu häufigeren kurzfristigen Ausfällen geführt und zu einem vermehrten Auf und Ab in den jeweiligen Punkteausbeuten. Ein Beispiel gefällig: ConnysBest in Woche 5 mit 157,08 Punkten (Jahresrekord) und in Woche 7 mit 52,40 Punkten (ein Minus von 105 Punkten in nur zwei Wochen) oder Romi mit 122,50 Punkten in Runde 5 und 39,44 in Runde 11 oder Felix mit 64,12 Punkten in Runde 1 (wer hätte da noch einen Cent auf eine Titelverteidigung gesetzt?) und nach cirka 1.246 Add und Drops später 152,53 Punkte in Runde 12. Die Einzigen die so halbwegs konstant waren, waren die Fantastic Beasts die zwischen 124,46 in Runde 1 und 78,60 in Runde 13 pendelten und die Fighting Illini die es nie über 113,55 (in Runde 6) schafften und nie unter 59,00 Punkte, wie in Runde 8.
Die Match Up Problematik traf heuer vor allem den Geri und seine Lamas, der trotz einem Punkteplus von 234,15 (1.551,27 zu 1.317,12) Punkten gegenüber den Wapplers 3 Siege weniger einheimste, weil er eben auch 230,38 Punkte mehr kassieren musste (1.472,29 zu 1.241,91). Da bewahrheitet sich, dass je mehr SpielerInnen am Bewerb teilnehmen, je massiver und auch ungerechter kann die Matchauslosung dann auf die Endtabelle Einfluss nehmen.
Die Gruppenauslosung hingegen half und benachteiligte kaum Jemand – denn durch die vorgenommene Veränderung, dass eben nicht automatisch die ersten Zwei einer Gruppe ins obere Playoff gelangen, sondern nur die Ersten der Gruppe plus den besten drei anderen Teams, ist für zusätzliche Gerechtigkeit gesorgt. Wieso? Weil der Woodquarter Bear als Zweiter seiner Gruppe nach dem alten System noch oben mitgespielt hätte – jetzt aber unten ran musste und dann sogar am Ende als Vorrundengruppenzweiter noch die rote Laterne verpasst bekam.
Was unter dem Strich für mich bedeutet, dass der Draft unverändert zwar das Fundament einer jeden Saison bildet, aber das die Ausfallswahrscheinlichkeit, wenn auch oft coronabedingt nur kurzfristig, sich deutlich erhöht hat, die Match Ups, weil sehr oft nur mehr einmal gegeneinander angetreten wird und bei Punktegleichheit die direkte Auseinandersetzung zählt, an Bedeutung gewonnen hat und durch die Tatsache, dass nur mehr wenig potentiell brauchbare Spieler am Spielermarkt vorhanden sind, die intensivere Auseinandersetzung mit der Materie von zunehmender Bedeutung ist.
Also mit all diesen Erkenntnissen im Gepäck kann es nur besser laufen für meine green white boys im nächsten Jahr.
Bis dann so long and bye, bye
Meint Euer
WvW
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